Schottland Teil 1: Edinburgh

Ich bin im Moment auf Forschungsbesuch in Schottland, 2 Tage in Edinburgh und 2 Tage in St. Andrews.

Jetzt sind meine 2 Tage in Edinburgh um, und ich muss sagen… ich weiss nicht. Irgendwie bin ich mit Edinburgh nicht so richtig warm geworden. Fachlich war der Besuch super, aber die Stadt… hmm. Was komisch ist, denn eigentlich muesste mir die Stadt sehr gut gefallen:

– lauter huebsche alte Gebaeude, viel mehr als in Belfast,

– mit ansehnlicher Landschaft direkt aussenrum, Huegel und ein Fjord und Klippen,

– tausend kleine Restaurants und Laeden und all sowas.

Aber: diverse Sachen haben mich hier genervt. Und zwar:

– Ewig kalter Wind! Laut Thermometer ist es hier genause warm wie in Belfast, aber durch den eisigen Wind fuehlt es sich glatt mal 8 Grad oder so kaelter an.

– Alle behaupten, Dinge sind hier in angenehmer Laufentfernung, aber das stimmt gar nicht. Jedesmal, wenn ich jemanden gefragt hab, wie weit es nach XY zu laufen ist, sagen die “15 Minuten”. Und dann rennt man da ungelogen ne halbe Stunde rum! Im eisigen Wind. Und ich geh ja nun nicht gerade langsam.

– Die huebschen alten Gebaeude wirken auch gar nicht soooo doll, wenn man direkt davor steht. Kann daran liegen, dass mittlerweile in Belfast immerhin schon die Baeume bluehen, und hier noch alles kahl ist. Da sieht es dann in der Stadt gerne mal so aus:

Edinburgh_Strasse_cropped

Was mich denke ich am meisten stoert, ist dass mir hier jeder Hinz und Kunz erzaehlt, wie toll es doch ist in Edinburgh zu leben. Da bin ich ja glaube ich im Herzen zu sehr Frankfurter fuer. Ich mag das, wenn Leute ueber ihre Stadt sagen “Ja, unsere Stadt ist schon irgendwie ein Drecksloch.” Und wenn du dann da wohnst, merkst du dass es doch eigentlich ganz schoen ist. Belfast und Frankfurt, Geschwisterstaedte im Herzen!

Aber ich will jetzt auch nicht so tun, als ob in Edinburgh alles doof gewesen waer. Einen Vormittag hatte ich frei, und da bin ich auf den Carlton Hill raufgegangen, wo das ehemalige alte Observatorium der Stadt ist. Hier eine Panorama-Ansicht vom Huegel aus:

Edinburgh_CarltonHill_small

Und hier ich vor der Teleskopkuppel:

Edinburgh01

Die Stadt ist naemlich zwischen mehreren Huegeln erbaut, auf dem einen ist wie gesagt das alte Observatorium, ein anderer Huegel ist der “Arthur’s Seat”:

Edinburgh_ArthurSeat01_cropped

Der naechste Huegel hat die Burg (also die Edin-Burg) oben drauf, da hatte ich aber leider keine Zeit, die zu besichtigen (rechts im Bild):

Edinburgh_Burg_cropped

Und ein Huegel etwas weiter ausserhalb der Stadt hat das “neue” Observatorium vom 1800-soundso, wo heute immer noch das Astrophysikalische Institut zu Hause ist:

Edinburgh_RoyalObs_cropped

Hier uebrigens noch eine lustige Sache: In der Innenstadt gibt es eine ganz schrecklich touristische Shoppingmeile, wo sich schlechte Kettenrestaurants an Souvenirshops reihen. Aber mitten drin ist eine einzige Ausnahme, und das ist: ein Shop fuer Warhammer-Spielfiguerchen!

Edinburgh_Warhammer_scaled

Fand ich witzig.

Edinburgh liegt uebrigens an einer Bucht, dem Firth of Forth. Ueber die Bucht hinweg kann man das County “Fife” sehen, wo St. Andrews liegt:

Edinburgh_FirthofForth_scaled

Ueber diese Ecke von Schottland gibt es auch ein recht beruehmtes Lied, “The Highland Road”. Haben wir frueher immer mit dem Folk-Ensemble in Langen gespielt. Das faengt so an:

Fife was a shadow across the Forth
when the Granton Boat pulled out,
Over the sea and the solid earth
the mist lay all about.
But a rising wind from the Isle of May
over rippled waters strode
and blew us a clear October day
to ride on the Highland Road.

Jetzt hab ich das auch mal in echt gesehen. Morgen frueh geht’s weiter nach St. Andrews, mal sehen, wie es da so ist.

K.

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