Schwertkampf

Seit Februar diesen Jahres trainiere ich Schwertkampf, genauer gesagt historischen Schwertkampf in der Tradition, die im 14. und 15. Jahrhundert in Deutschland praktiziert wurde. Heutzutage macht man das mit modernem Equipment, das heisst die Schwerter haben gleiches Gewicht und Masseverteilung wie die Originale, sind aber zu Trainigszwecken stumpf, und man traegt moderne Schutzkleidung. Und weil mir das echt richtig Spass macht (das erste Mal, dass ich eine Sportart mag!), gibt’s jetzt hier eine Fotosammlung zu dem Thema.

So sieht das aus, wenn wir bei uns im Club trainieren:
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Ich habe in dem Foto nur leichte Schutzkleidung ueber den Sportklamotten an (Jacke und Maske), weil wir gerade eine neue Technik in langsam geuebt haben. Die beiden im Hintergrund hinter mir haben zusaetzlich noch Schutzhandschuhe an.

Hier noch ein Trainingsfoto:

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Die Schwerter, mit denen wir ueben, sind aus Plastik oder Stahl und haben eine aehnliche Gewichtsverteilung wie echte historische Schwerter. Gewichtsmaessig ist das gar nicht so viel – ein Langschwert wiegt typischerweise knapp eineinhalb Kilo.

Um zu sehen, ob man auch alles richtig macht, testen wir manchmal unsere Techniken mit scharfen Schwertern an gerollten Matten. Das ist erstaunlich schwierig – wenn man das Schwert nicht genau im richtigen Winkel fuehrt, bleibt es in der Matte stecken. Das hat eine Weile gedauert, bis ich das hingekriegt hab – und dann war ich total ueberrascht, als es tatsaechlich funktioniert hat:

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Da gab’s dann zur Entspannung hinterher ein schoenes Barbecue fuer die Leute vom Club plus Familien, und ein paar Bier (Bier geht logischerweise erst, wenn man mit den scharfen Schwertern fertig ist).

Barbecue

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Im Sommer haben wir dann ernsthaft angefangen, fuer ein grosses Turnier hier in Massachusetts zu trainieren. Das hiess dann also zweimal pro Woche Schwerttraining, und zweimal pro Woche Krafttraining (wobei ich das Krafttraining meistens direkt vor dem Schwerttraining gemacht hab, so dass ich nicht vier mal, sondern nur zwei mal pro Woche in die Sporthalle musste). Und dann noch ab und zu Sparring mit Leuten aus anderen Clubs aus der Gegend, damit man nicht immer nur mit seinen Freunden aus dem eigenen Verein trainiert. Das war manchmal recht, aeh, lehrreich – ich bin einmal an einen Typen geraten, der richtig, aber so *richtig* fest zugehauen hat. Hui. Die blauen Flecken hatte ich dann fuer zwei Wochen:

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Aber irgendwas ist ja immer. Als das Turnier naeher rueckte, musste ich mir einen Kampfnamen aussuchen, den ich mir dann auf die Jacke naehen konnte – ich denke, ich hab was Passendes fuer mich gefunden:

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Das Turnier (die “Iron Gate Exhibition”) lief dann ganz ok, dafuer dass ich das erst seit 8 Monaten mache. Im Basic Longsword Turnier hab ich zwar leider nur einen Kampf von sechs gewonnen, aber dafuer lief es im Women’s Mixed Weapons besser: drei von sechs Kaempfen gewonnen. Zwei davon mit Langschwert, und einen mit Saebel und Buckler (was ich sonst gar nicht mache, aber es war halt Mixed Weapon, so dass man nicht immer nur mit Langschwert kaempfen durfte). Da war ich ziemlich happy mit! Sehr cool war auch, dass unser Club die Haelfte aller Teilnehmerinnen im Frauenturnier gestellt hat:

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Drei Leute aus unserem Club haben sogar Medallien gewonnen, im Dolch Schwergewicht (Andrew, Silber), Women’s Mixed Weapons (Julie, Gold) und Basic Longsword (Stu, Silber). Sehr cool.

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Unser Team hat sich prima gegenseitig unterstuetzt, und es hat richtig Spass gemacht.

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Beim Foto von allen Medalliengewinnern des Turniers fiel mir erst hinterher auf, dass natuerlich die Amerikaflagge gross ueber allem zu sehen war:

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Der Rest des Wochenendes war erstaunlicherweise so aehnlich wie eine Konferenz – es gab Vorlesungen und Workshops zu diversen Schwert-Themen und ein Haufen internationaler Leute war da. In den Workshops hab ich echt ‘ne Menge neues Zeug gelernt – da hatte ich bald ordentlich hart verdiente Schwielen an den Haenden.

Es war auch ein Kursleiter aus Schottland da, der mir gleich eine Schwertgruppe in Belfast empfehlen konnte. Auch wenn es echt schade ist, dass ich bald nicht mehr mit den Bostonern trainieren kann, hab ich dann immerhin schon gleich ein paar neue Leute am Start.

So sieht das uebrigens alles in Action aus – ich hab ein paar Fotos von den Finalkaempfen unseres Teams gemacht. Leider bin ich die einzige von uns, die Fotos gemacht hat, daher bin ich selber nicht beim Kaempfen zu sehen. Aber ich werd mal schauen, ob die Organisatoren vielleicht demnaechst noch Fotos posten, auf denen ich drauf bin. Hier sind Stu (gegen wen, hab ich vergessen) und Julie (gegen Lauren) bei ihren jeweiligen Titelkaempfen, jeweils mit Langschwert (unsere Leute sind die mit den weissen Hosen):

Stu_silver2

JulieVsLauren1

Schoen wars!

Katja

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